Eintrittsbarrieren: Netzwerkeffekte

Veröffentlicht auf von Stephan Gemke

Eintrittsbarrieren: Netzwerkeffekte

 

Nichts spielt für den Erfolg eines E-Commerce-Unternehmens eine größere Rolle, als die Netzwerkeffekte.
Sie sind der Schlüssel zum Erreichen der kritischen Masse, die ja wiederum die Grundlage für den gesamten Geschäftserfolg eines jeden Internetunternehmens ist! Denn nur so kann ein Unternehmen ausreichend bekannt werden, einen größtmöglichen Nutzen für die User bringen, Oligopol-/Monopolstellungen erreichen und Lock-In-Effekte erzielen. Denn jeder zusätzliche Teilnehmer bzw. jedes neue Netzwerkmitglied, erhöht den Gesamtwert des Netzwerkes – und dies muss das Ziel jedes Internetunternehmens sein, da das Web ja von einer zunehmenden Vernetzung lebt!

Außerdem erhöht sich die Mund-zu-Mund-Propaganda (pos. Feedback) und im besten Fall, erreichen die Unternehmen eine monopolartige Marktposition und werden zu Synonymen ihrer Branchen, wie im Falle Google oder Microsoft/Windows!


Der Trend geht ja ohnehin zu netzwerkartigen Unternehmen (Stichwort Enterprise 2.0) und viele Webportale sind schon strategische Allianzen eingegangen, um den Mehrwert für Ihre Kunden zu erhöhen und ggf. die Wettbewerbsintensität zu verringern, so dass auch von dieser Seite aus, für neue Mitbewerber der Start sehr schwer wird.


Beispiele:

 


Microsoft
: Das Windows Betriebssystem ist ja bekanntlich ein ‚PC operating system‘, ein ‚software network‘ und bekam seine Monopolstellung dadurch, dass fast jeder Computernutzer diesem Netzwerk angehört, da er sonst ausgeschlossen wäre und die Programme nicht nutzen könnte, die ja jedermann sonst nutzt. Windows wurde zum de facto standard bei der Mehrzahl aller Computernutzer. Begünstigt wurde diese Entwicklung natürlich auch, durch die doch geringe Wettbewerbsintensität und der Kompatibilität mit den Endgeräten. Außerdem ist das Produktangebot sehr breitgefächert und daher ist für jeden Anwender etwas dabei.


Google:

Durch die simple Nutzung, das unscheinbare Design und den PageRank schaffte es Google binnen kürzester Zeit zum unangefochtenen Suchmaschinenanbieter und zum herausragenden Internetpionier zu werden. Die drei o.g. Gründe bewirkten ein enormes positives Feedback und stellt die suchenden User so zufrieden, als das sie Google - dank der reichlichen Nutzung – zum Synonym einer gesamten Branche macht und ihr eine Monopolstellung zubilligen!


StudiVZ:

Zumindest in Deutschland fällt einem beim Stichwort „Social Communities“ immer erst StudiVZ ein. Natürlich fand StudiVZ eine große Aufmerksamkeit in der Presse wieder, aber der eigentliche Grund für des Netzwerks Bekanntheit ist die Menge an Teilnehmern. Überhaupt lassen sich an allen Social Communities die besagten Netzwerkeffekte schön und gut erkennen. Jeder zusätzliche Nutzer stellt für die bestehenden Nutzer einen Vorteil dar, denn umso mehr mitmachen, desto mehr finden sich! Und da, wo alle sind, will jeder hin!

Da im StudiVZ-Imperium der überwältigende Großteil der jugendlichen Surfer vertreten ist, liegt es nun an StudiVZ wie sie ihre Nutzerschaft auch zum erhofften unternehmerischen Geldsegen formt.

Diese Argumentation gilt für MySpace, Facebook, Flickr und weitere Communities analog!


Kommunikationsdienste:

Beim Telefon angefangen, über das Faxgerät bis zu E-Mail und Instant Messaging. All diese Kommunikationsdienste wären nichts, wenn sie in der Userschaft nicht entsprechend vertreten, vernetzt und genutzt würden.  


Portale:

Unabhängig der Art der Portale (Videoportale, wie z.B. YouTube oder user-generated content Portale, wie die einestages-Rubrik von SpOn oder Wissensportale, wie Wikipedia), ist ihnen gemein, dass sie einen Treffpunkt für User darstellen. Dementsprechend umfangreich und partizipierend müssen sie sein und wirken. Je mehr auf ‚einestages‘ geschrieben oder auf YouTube reingestellt und gesendet wird, desto mehr Interessantes können die User finden, was wiederum der Grund für die permanente Rückkehr, das positive Feedback und das Engagement seitens der User ist.


Ebay:

Ebay ist ein ganz besonderer Fall, da es Ebay sowohl von der Anbieter-, als auch von der Nachfrageseite aus, Netzwerkeffekte zu generieren und davon zu profitieren.

Am Beispiel der Müllabfuhr sind die angebotsorientierten Netzwerkeffekte gut zu erklären. Es ist für den Müllwagen immer lohnend auf seiner Route zusätzliche Mülltonnen zu entleeren, da sich die Grenzkosten nur minimal erhöhen. Mit den Auktionslisten auf Ebay verhält es sich ähnlich. Denn jede zusätzlich gelistete Auktion fördert die Nutzung der Seite und erhöht die Einnahmen, da die Grenzkosten sehr gering sind, aber durch gezielte Preisdiskriminierung, den Händlern, die weiter oben und umfangreicher präsentieren wollen, eine höhere Gebühr auferlegt wird.

Nachfrage orientiere Netzwerkeffekte entstehen durch die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Auktionär und Bieter. Auktionäre wollen einen höchstmöglichen Versteigerungsertrag erreichen, was nur durch eine große Zahl von Bietern geschehen kann. Bieter wollen auch eine möglichst hohe Zahl an Auktionären, da sich so die Hoffnung auf ein Schnäppchen verbessert. Je mehr Auktionäre und Bieter Ebay hat, desto wertvoller ist dieses Unternehmen!

 

 

Siehe auch:

 

 

 

Eintrittsbarrieren:

-          Natürlicher Kostenvorteil

-          Skaleneffekte – Größenvorteil

-          Lernkurve

-          Verbundeffekte – Diversifikationsvorteile

-          Netzwerkeffekte

-          Finanzierungsaufwand

-          Produktdifferenzierung

-          Produktvariation

-          Markenbekanntheit

-          Kompatibilität

-          Mehrwert

-          Innovation und Patente

Veröffentlicht in E-Commerce-Internet: Barrieren

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F
<br /> hey klasse artikel.. :) Weiter so..<br /> <br /> mfg alex<br /> <br /> <br />
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