Eintrittsbarrieren: Verbundeffekte - Diversifikationsvorteile
Eintrittsbarrieren: Verbundeffekte - Diversifikationsvorteile
Dieser strategische Ansatz zielt auf die optimale Auslastung von Kapazitäten und Möglichkeiten (Economies of Scope). Oftmals ist es kostengünstiger, wenn eine Firma mehrere Produkte anbietet, als wenn es für jedes Produkt durch eine eigene Unternehmung produziert würde.
Falls ein Unternehmen also eine fixe Ressource besitzt, muss sie möglichst produktiv genutzt werden. Da kann es vorkommen, dass diese Auslastung nicht durch die Produktion eines einzelnen Produktes gewährleistet werden kann. Nicht nur aus produktions- und logistischen Gründen sollten Verbundeffekte genutzt werden. Sondern auch aus Absatzgründen. Nicht ohne Grund, bietet der EMP-Katalog neben Kleidung auch CD’s, Scherzartikel und Poster an. Er tut es, da diese Produkte ebenso für die Zielgruppe interessant sind, wie die Kleidungsstücke. Außerdem sind sie oftmals aus demselben Metier. Wer ein T-Shirt von Nirvana kauft, der würde auch bei einem Bandposter nicht nein sagen.
Außerdem lassen sich die unternehmerischen Risiken streuen. Wenn ein Bereich Verluste einbringt, oder die Umsätze stagnieren, kann dies durch einen anderen Bereich möglicherweise wieder aufgefangen werden!
Weitere Beispiele:
Amazon. Einst angefangen als Buchhändler, werden heute CDs, VHSs, DVDs usw. verkauft. Schließlich verfügt Amazon über viele Logistikzentren und wieso sollten dort nur Bücher über das Fließband laufen? Außerdem verfügt Amazon über zu viel Serverkapazität. Metaphorisch gesprochen; bietet Amazon diesen überschüssigen Platz kostenpflichtig an Unternehmen an, um vorhandene Freiräume nicht leerstehen zu lassen.
Bei Online-Shops im Allgemeinen bieten sich Verbundvorteile generell an. Wieso sollten sich Versandhäuser nur auf Frauenkleidung spezialisieren, wenn ihre Kapazitäten auch einen Online-Shop für Männermoden oder passenden Accessoires zulassen?
Druckerzentren: Die Druckerzentren der WAZ-Mediengruppe drucken bestimmt nicht nur die WAZ eigenen Tageszeitungen. Um die volle Auslastung zu erreichen, werden dort weitere Zeitungen gedruckt.
Zeitungsressorts: Newsportale aller Art bieten Informationen aus vielen verschiedenen Ressorts an. Sofern es ihre Redaktionsressourcen zulassen, ist es ihre Pflicht, dem User ein umfassendes Informationsangebot zu präsentieren. Es wäre sogar grob fahrlässig, wenn die Frankfurter Allgemeine Zeitung, bekannt für ihren hervorragenden Wirtschaftsteil, nicht alle Bereiche von „Wirtschaft und Finanzen“ abdecken würde und zusätzliche Features, wie Währungsrechner usw. anbieten würde.
Software: Stichwort Währungsrechner. Es bietet sich geradezu an, anstelle nur des EURO/USD-Kurses, auch eine Umrechnung von allen Währungen zu ermöglichen.
Siehe auch:
Eintrittsbarrieren:
- Skaleneffekte – Größenvorteil
- Verbundeffekte – Diversifikationsvorteile
- Mehrwert